Estetica e poetica in Giovan Battista Gelli. Gli scritti sull’arte e su Dante / Pini, Carolina; relatore: TORRE, ANDREA; relatore esterno: Mehltretter, Florian; Scuola Normale Superiore, ciclo 31, 16-Dec-2020.

Estetica e poetica in Giovan Battista Gelli. Gli scritti sull’arte e su Dante

PINI, Carolina
2020

Abstract

Die Forschungsliteratur zu Giovan Battista Gelli ist nicht umfangreich und vermag nur teilweise das Gewicht und die intellektuelle Bedeutung zu belegen, welche ihm insbesondere in den letzten Jahrzehnten in Fachkreisen zuerkannt werden. Ziel der hier vorgebrachten Darlegungen und Argumentationen ist, das Profil Gellis als einer der wichtigsten Figuren des florentinischen 16. Jahrhunderts in Bezug auf einige weniger untersuchte Aspekte, die normalerweise im Gesamtwerk von Gelli als marginal eingeschätzt werden, genauer zu erfassen. Gelli hatte erstens ein aufrichtiges Interesse an den bildenden Künsten, wie zumindest für das gesamte Jahrzehnt von 1546 bis 1556 aus mehreren Werken des Autors gut zu erkennen ist. Zweitens können wir Gelli als einen der Hauptakteure in der Debatte über Dante im 16. Jahrhundert in Italien bezeichnen. Diese beiden auf den ersten Blick recht unterschiedlichen Aspekte seines Schaffens hängen über die ästhetischen und philosophischen Anschauungen Gellis miteinander und mit seinem übrigen Werk zusammen. Die hier vorgestellte Arbeit ist daher in zwei Bereiche unterteilt. Der erste Teil konzentriert sich auf die Präsenz bildkünstlerischer bzw. kunsthistorischer Themen in der literarischen Produktion von G.B. Gelli und insbesondere auf die Abfassung einer Sammlung von Künstlerbiografien von Cimabue bis Michelozzo (die aber gemäß Gellis Absichten bis Michelangelo reichen sollte). Diese Sammlung blieb handgeschrieben und wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte der 1540er Jahre abgebrochen. Diese prägnante Abhandlung zur Kunstgeschichte, aus explizit pro-florentiner Sicht, entsteht fast gleichzeitig mit Vasaris ungleich bekannterem Projekt von Künstlerbiographien. Nicht nur der "Wettbewerb" mit Le Vite des letzteren und die (im Unterschied zu Vasari) rein literarische Herangehensweise Gellis, sondern auch die politisch-enkomiastische Dimension der Auswahl ausschließlich florentiner Künstler bilden besonders interessante Aspekte dieses Textes und ergeben angemessene Analysefragen für die hier vorgelegte Untersuchung. Neben der Sammlung der Vite konzentriert sich die Forschung sowohl auf die Passagen kunsthistorischen Interesses, die in Gellis Abhandlung über die Ursprünge von Florenz zu finden sind (worin sich ein Exkurs über die Geburt, die Vervollkommnung und den Verfall der Künste und Wissenschaften in der Zeit des Autors findet), als auch auf die Quellen für diese Arbeit, auch in Bezug auf die anderen Biografien von Künstlern, die in jenen Jahren geschrieben wurden: den Anonimo Magliabechiano, Il Libro di Billi und Le Vite von Vasari. Ein weiterer alles andere als sekundärer Bereich der in der vorliegenden Untersuchung unternommenen Analyse betrifft die Ausformung und Bedeutung eines sich in jener Epoche 9 entwickelnden kunsthistorischen und kunstkritischen Wortschatzes. Darüber hinaus soll eine Untersuchung der Korrespondenz damaliger Künstler und Schriftsteller eine Reihe neuer Perspektiven eröffnen, um sowohl die Figur Gelli als auch die Themen der hier vorgelegten Lektüren von dessen Texten näher zu kontextualisieren. Der zweite Teil der Arbeit konzentriert sich auf Gellis Akademievorträge, die Dantes Commedia und Petrarcas Canzoniere gewidmet sind. Diese Lezioni von Gelli scheinen explizit und gezielt darauf ausgerichtet zu sein, das Lehrsubstrat und die philosophische Verwendbarkeit nicht nur des Philosophen und Theologen Dante, sondern vor allem des Lyrikers Petrarca herauszustellen und so eine Rezeption des Canzoniere zu legitimieren, die über die ästhetische Ebene hinausgeht. Dadurch wird die bembeske Opposition zwischen einem angeblich doktrinär beeindruckenden, aber ästhetisch schwachen Dante und einem philosophisch zurückhaltenden, aber poetisch starken Petrarca aufgehoben. In diesem letzten Teil der Arbeit konzentriert sich das Forschungsfeld vor allem auf Gellis Dante-Vorlesungen, welche in die poetologische Debatte über Dante im politisch-literarischen Kontext des florentinischen 16. Jahrhunderts einzufügen sind, in der Gelli als einer der Hauptakteure gilt. Für die Erforschung dieser Vorgänge ist es wichtig, die politisch-kulturelle Situation von Florenz, insbesondere der Florentiner Akademie, genau zu erfassen, um die Bedeutung von Gellis Vorträgen zu verstehen. Die kritischen Beobachtungen von Gelli müssen als eine der Hauptquellen in dieser Debatte begriffen werden und zeichnen sich in perfekter Weise innerhalb eines philosophischen und poetologischen Programms ab, das sicherlich umfassender und vollständiger ist als das vieler schreibender Zeitgenossen unseres Literaten.
16-dic-2020
Settore L-FIL-LET/10 - Letteratura Italiana
Civiltà del Rinascimento
31
Gelli, Giovan Battista <1498-1563 ; filosofo, scrittore e accademico italiano>; critica d'arte - storia - XVI secolo; esegesi letteraria;
Scuola Normale Superiore
TORRE, ANDREA
Mehltretter, Florian
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Descrizione: doctoral thesis full text
Tipologia: Tesi PhD
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Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11384/95188
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